Noah steht kurz vor seinem Abschluss als Kaufmann EFZ. Im Gespräch erzählt er, wie sein Weg dahin war.
Noah ist auf der Zielgeraden seiner Grundbildung zum Kaufmann EFZ – ein Moment, der für ihn mehr bedeutet als nur ein Stück Papier. Er hat seinen Weg mit viel Mut, Offenheit und einem starken inneren Antrieb gefunden. Im Interview erzählt er, was ihn motiviert hat, warum er bei Benedict gut aufgehoben ist und was ihn antreibt.
Was hat dich dazu motiviert, deine Grundbildung zum Kaufmann EFZ bei Benedict zu absolvieren?
Ich finde, der kaufmännische Bereich bietet eine solide und vielseitige Grundbildung. Nach der Sek hatte ich zwar das Gefühl, nicht den ganzen Tag am Schreibtisch sitzen zu wollen, aber die kaufmännischen Themen haben sich für mich als viel abwechslungsreicher entpuppt, als ich gedacht hatte. Die Inhalte sind für mich spannend und breit gefächert. Bei der Wahl der Schule hat mich Benedict durch sein Gesamtangebot überzeugt. Der Standort ist ideal und mein Berater hat bei mir einen sehr authentischen Eindruck hinterlassen.
Weshalb hast du dich gegen eine konventionelle Berufslehre in einem Betrieb entschieden?
Ich habe mich bewusst für den schulischen Weg zum eidgenössischen Fähigkeitszeugnis entschieden. Da ich es in meiner Vergangenheit nicht immer leicht hatte, hat mich der schulisch organisierte Aufbau mehr angesprochen. Ich hatte das Gefühl, mit dieser Wahl besser aufgehoben zu sein. Ich schätze es, dass bei der schulisch organisierten Grundbildung der Fokus zuerst auf dem Unterricht liegt und das Praktikum erst im zweiten Teil der Grundbildung erfolgt. Theorie und Praxis sind so ideal miteinander verbunden. Was mir ebenfalls gefällt, ist, dass wir mit dem Bürofachdiplom und dem Handelsdiplom zwei Zwischendiplome erlangen. Das motiviert, dranzubleiben und bringt das eidgenössische Fähigkeitszeugnis näher.
Kaufmännische Grundbildung bei Benedict
Die Benedict Schulen bieten als Alternative zur Berufslehre die schulisch organisierte Grundbildung an. Sie dauert wie die Berufslehre drei Jahre und wird ebenso mit dem eidgenössischen Fähigkeitszeugnis (EFZ) abgeschlossen. Für die praktische Erfahrung absolvieren die Lernenden ein bezahltes Vollzeitpraktikum in einem Betrieb.
Wovon hast du bis jetzt am meisten profitiert?
Ich schätze, dass meine Lehrpersonen und der Bereichsleiter immer ein offenes Ohr haben und Kritik konstruktiv und nie persönlich formuliert wird. Das habe ich an anderen Orten auch schon anders erlebt. Bei Konflikten wird direkt und transparent kommuniziert und man sucht stets nach Lösungen. Was mir ebenfalls gefällt, sind unsere beiden Lehrpersonen, die den Unterricht sehr spannend gestalten. Man wird von allen Seiten immer unterstützt.
Was macht dir an der Grundbildung besonders Spass?
Ich mag es, dass ich mich einbringen darf. In den Trainingseinheiten konnte ich immer eigene Ideen für Projekte einbringen und teilweise auch umsetzen. Als Schüler wird man ernst genommen und gefördert. Was die Fächer anbelangt, gefällt mir Business Finance am meisten. Privat interessiere ich mich sehr für Politik, soziale und anthropologische Themen sowie für Ökonomie.
“Ich schätze, dass meine Lehrpersonen und der Bereichsleiter immer ein offenes Ohr haben und Kritik konstruktiv formuliert wird.”
Noah Meier, Schüler der kaufmännischen Grundbildung EFZ
Du hast in deiner Vergangenheit einige Herausforderungen gemeistert. Wie hast du deinen eigenen Weg gefunden?
Ich war lange in einem Tief und habe mich ab dem Jahr 2022 Schritt für Schritt daraus herausgearbeitet. Rückblickend begann mein Weg aus der Krise damit, dass ich lernte, mich zu wehren, Grenzen zu setzen und mich von dem zu distanzieren, was mir nicht guttut. Ich musste lernen, für mich einzustehen und erwachsen zu werden – denn man wollte mich zu jemandem machen, der ich nicht bin. Heute bin ich stolz, dass ich drangeblieben bin und immer wieder neue Kraft finde.
Hat dich deine Grundbildung bei Benedict zusätzlich gestärkt?
Ja, als ich meine Grundbildung gestartet habe, hatte ich ein schlechtes Selbstwertgefühl. Ich habe gelernt, dass ich nicht immer alles so nah an mich heranlassen muss und nicht jedes Wort oder Handlung auf die Goldwaage legen sollte. Das gibt mir ein Stück Lockerheit und Positivität. Von aussen erhalte ich die Rückmeldung, dass man mich als positiven Menschen wahrnimmt, was mich sehr freut. Und ich habe gelernt, dass viele Menschen ihr Päckchen zu tragen haben – nicht nur ich.
Wie würdest du deine persönlichen Stärken beschreiben?
Ich glaube, ich kann mich leichter motivieren als viele andere. Ich habe gelernt, dass vermeintliche Schwächen auch Stärken sein können. Ausserdem würde ich sagen, dass ich Sachverhalte gut analysieren und verständlich zusammenfassen kann. Eine weitere Stärke ist, dass ich mich gut in andere hineinfühlen kann.
Du hast kürzlich deine Projektarbeit zum Thema Schuldenvermeidung präsentiert. Was ist dein persönliches Fazit aus dieser Erfahrung?
Ich präsentiere sehr gerne und habe festgestellt, dass ich dadurch am besten lerne. Die Benedict Schule fördert uns diesbezüglich stark. Im Rahmen meines Praktikums und der überbetrieblichen Kurse habe ich meine Projektarbeit zum Thema Schuldenvermeidung präsentiert. Für mich war es eine gute Erfahrung, den Schülerinnen und Schülern zu zeigen, wie ein Inkassobetrieb arbeitet und auch mit einigen Vorurteilen aufzuräumen.
“Ich möchte mich für Inklusion einsetzen und andere dabei unterstützen, an sich selbst und ihre Stärken zu glauben.”
Noah Meier, angehender Kaufmann EFZ
Wie kam die Präsentation bei deinen Mitschüler:innen an?
Ich habe positives Feedback erhalten. Die Schüler:innen waren aufmerksam, interessiert und haben viele Fragen gestellt. Ich denke, das Thema hat sie abgeholt, weil es praxisnah und alltagsrelevant ist. Mein Ziel war es, ein Projekt zu erarbeiten, von dem man auch wirklich profitieren kann.
Hast du bereits eine konkrete berufliche Richtung im Blick?
Ich werde nach der Ausbildung wahrscheinlich zuerst im kaufmännischen Bereich bleiben, um Berufserfahrung zu sammeln. Langfristig möchte ich aber Menschen unterstützen, denen es nicht gut geht oder die weniger Glück hatten als ich. Ich möchte mich für Inklusion einsetzen. Ich möchte andere dabei unterstützen, an sich selbst und ihre Stärken zu glauben.
Noah Meier (geb. 2000) absolviert an der Benedict Schule Zürich die kaufmännische Grundbildung mit eidgenössischem Fähigkeitszeugnis. Die Ausbildung zum Kaufmann EFZ wird er im Sommer 2026 abschliessen.
Kaufmännische Grundbildung EFZ
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Die kaufmännische Grundbildung dauert 3 Jahre und wird mit dem eidgenössischen Fähigkeitszeugnis abgeschlossen; inkl. bezahltes Vollzeitpraktikum.