Collins ist Sprachlehrer aus Passion. Und seit 22 Jahren bei Benedict.

Wer bei Present Simple, Past Perfect und Future Progressive ins Schleudern kommt, ist bei Collins Okonkwo in besten Händen. In einem inspirierenden Interview haben wir viel von seiner Lehrtätigkeit als Englischlehrer bei Benedict erfahren – von den Tücken der englischen Sprache und wie man diese meistert, vom Vorteil von Privatunterricht und weshalb er seinen Job um nichts in der Welt wechseln würde.

Erzähl uns doch, wie du zu deinem Beruf als Englischlehrer gefunden hast.

Bei mir führte das eine zum anderen: Ich merkte früh, dass ich Lehrer werden wollte und Sprachen waren schon immer meine Leidenschaft. Als ich mit meinem Anglistik- und Germanistikstudium begann, kristallisierte es sich schnell heraus, dass ich meine Passion für Sprachen zum Beruf machen kann. Ich unterrichtete dann bereits während meines Anglistikstudiums. Als ich nach meinem Master-Abschluss nach Zürich zog, bewarb ich mich bei der Benedict Schule und erhielt eine Stelle. Ich arbeite nun seit 22 Jahren bei Benedict – eine lange Zeit, doch kein Tag gleicht dem anderen.

Nach so langer Zeit weisst du bestimmt, womit Englischlernende am meisten Mühe haben?

Die grösste Herausforderung beim Englischlernen ist ohne Zweifel die englische Grammatik, insbesondere die vielen Zeitformen. Dass viele damit Mühe haben, ist nachvollziehbar, schliesslich haben wir in der englischen Sprache rund 13 Zeitformen. Um ein paar zu nennen: Present Simple, Present Continuous, Past simple, Past continuous und viele mehr. Für Anfänger:innen sind die Zeitformen ziemlich herausfordernd, ab C1-Niveau haben die meisten weniger Mühe damit. Wie man die Zeitformen lernt? Wiederholen, wiederholen und nochmals wiederholen. Zudem ermutige ich meine Schüler:innen, Fragen zu stellen, wenn sie etwas nicht verstehen.

Und welche Tücken hat die englische Sprache sonst noch?

Je nach Sprachniveau können auch die «Phrasal Verbs» also die zusammengesetzten Formen aus Verb und Partikel wie to look up, to look forward, to look for, to look ahead, to look at Mühe bereiten. Aber jede Sprache hat so ihre eigenen Schwierigkeiten. Da ich nebst Anglistik auch Germanistik studiert habe, kenne ich diese Herausforderungen. Mit meinen Schülerinnen und Schülern wiederhole ich deshalb viel und mache konstant Übungen, bis sie die Formen und Regeln verinnerlicht haben. Diese Methode hat sich als effektivste bewährt.

Du unterrichtest nicht nur Gruppen, sondern gibst auch Privatlektionen. Welches sind die Vorteile vom Einzelunterricht?

Privatlektionen bieten eine Reihe von Vorteilen, die den Lernprozess effektiver und individueller gestalten. Einer der Hauptvorteile ist die massgeschneiderte Betreuung. In einer Einzelstunde kann ich gezielt auf die Bedürfnisse und Schwächen eingehen und den Unterricht entsprechend anpassen. Dadurch schaffe ich ein optimales Lernumfeld und die Englischlernenden können so ihr volles Potenzial entfalten. Ein weiterer Vorteil ist die Flexibilität, da die Unterrichtszeiten individuell vereinbart werden. Das kommt insbesondere berufstätigen Personen entgegen. Darüber hinaus ermöglicht der Privatunterricht eine intensivere Konversation und Interaktion. Die Schüler:innen können ihre Englischkenntnisse aktiver anwenden und ihr Sprechen und Hörverständnis schneller verbessern. Dies fördert ein effizientes und nachhaltiges Lernen.

“Alle Fremdsprachen sind herausfordernd.”

Collins Okonkwo

Karrieretalk mit Englischlehrer Collins Okonkwo | Benedict

“Nicht aufzugeben, ist der Schlüssel zum Erfolg.”

Collins Okonkwo

Auch Firmen profitieren von deinen privaten Sprachkursen, oder?

Genau, einige meiner Privatkunden sind Firmenkunden. Da sich Englisch in den letzten Jahren zu einer Corporate Sprache entwickelt hat, ist auch die Nachfrage nach Sprachkursen für Firmen gestiegen. Wenn ich für den Unterricht zu Kunden fahre, beobachte ich, wie stark sich Englisch in den Unternehmen etabliert hat. Das hat zum einen damit zu tun, dass viele Unternehmen in der Schweiz international tätig sind. Aber auch damit, dass viele Expats in der Schweiz arbeiten. Viele Unternehmen investieren deshalb in ihre Mitarbeitenden und bieten ihnen die Möglichkeit, Englischkurse zu besuchen. Dies ist eine nachhaltige Investition und eine klassische Win-Win-Situation, von der sowohl die Firmen als auch die Mitarbeitenden profitieren.

Einer deiner Firmenkunden ist Martin Schlenker von Zattoo. Wie gestaltest du diese Art von Unterricht?

Alle Firmenkunden haben eines gemeinsam: Der Unterricht muss massgeschneidert sein. Nicht nur was das Sprachniveau, sondern auch was die branchen- und aufgabenspezifische Kommunikation anbelangt. Wer beispielsweise im Marketing tätig ist und viel verhandeln muss, hat andere Erwartungen als jemand, der in einer Anwaltskanzlei arbeitet oder logistische Tätigkeiten ausführt. Wie bei allen Kunden finde ich in der ersten Lektion heraus, was die Sprachbedürfnisse sind und welche Ziele erreicht werden sollen. Martin Schlenker von Zattoo beispielsweise hatte das Ziel, seine Kommunikationsfähigkeiten zu verbessern, insbesondere für Meetings, Verhandlungen und Präsentationen. Daher gestalte ich seinen Unterricht mit Schwerpunkt auf diese Bereiche. Andere wiederum wollen sich gezielt auf ein Sprachdiplom vorbereiten oder ihre Korrespondenzfähigkeiten verbessern.

Wie sieht ein typischer Unterrichtsplan für einen privaten Firmenkunden aus?

Da die Grammatik so oder so im Unterrichtsplan integriert ist, nutze ich meist dieselben Lehrbücher. Jedoch passe ich die Grammatiklektionen punktuell an oder nutze je nach Lernziel und Sprachniveau andere Lehrbücher. Wenn ein Firmenkunde den Wunsch äussert, sich auf branchenspezifische Themen oder Fachterminologien zu konzentrieren, berücksichtige ich dies in der Unterrichtsplanung. Manchmal kommt ein Kunde mit einem ganz spezifischen Wunsch zu mir und ich passe meinen Unterricht auch kurzfristig an. Martin von Zattoo kam einmal spontan mit einer Präsentation, die er halten musste. Ich ging mit ihm die Slides durch, korrigierte Fehler, gab Inputs und arbeitete mit ihm an seiner Aussprache. Genau in solchen konkreten Situationen, die nah am Arbeitsalltag sind, ist das Learning besonders gross. Ich bin flexibel und passe mich den Bedürfnissen meiner Kunden an.

Firmensprachkurse für Zattoo | Eine Benedict Erfolgsgeschichte.

Welchen Rat würdest du jemandem geben, der Schwierigkeiten hat, eine Fremdsprache zu lernen?

Durchhalten! Manche Schüler:innen sind in ihren Lerngewohnheiten unbeständig. Einige neigen dazu, aufzugeben, sobald sie den ersten Herausforderungen begegnen. Aufgeben sollte jedoch nie eine Option sein. Manchmal muss man geduldig sein und annehmen können, wenn man gerade keine Fortschritte macht. Deshalb ermutige ich meine Schüler:innen immer dazu, dranzubleiben und sich bei Motivationstiefs durchzubeissen. Auch sollte man sich nicht unter Druck setzen und die Erwartungen nicht allzu hochstecken. Beim Sprachenlernen gehört auch das Repetieren und das Erledigen von Hausaufgaben dazu. Es braucht also ein gewisses Mass an Disziplin und Konstanz. 

Was schätzt du an deinem Beruf und was motiviert dich an deiner Lehrtätigkeit?

Das Unterrichten ist meine Leidenschaft. Menschen wie beispielsweise die eben erwähnte Schülerin und viele andere, die sich nach erfolgreichem Bestehen ihrer Prüfungen bedanken, motivieren mich. Der Fortschritt meiner Schüler:innen ist für mich die grösste Belohnung. Ich habe mit so vielen unterschiedlichen Persönlichkeiten, Charakteren, Herkünften und Berufen zu tun, das ist richtig bereichernd. Die Tatsache, dass ich seit 2001 ununterbrochen bei Benedict unterrichte, ist an sich schon ein Zeugnis dafür, wie sehr ich meine Arbeit liebe.

Englischlehrer Collins während einer Englischlektion

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Autor:in

Julia Martinez

Julia arbeitet seit Februar 2022 als Content Creator an der Benedict Schule in Zürich. Nach ihrem Masterstudium der Publizistikwissenschaft und beruflichen Boxenstopps in den Bereichen Video, Text und Fotografie gab sie 2017 dem Beruf als Texterin das Ja-Wort. Als Influencer without Followers teilt sie auf ihrem Instagram-Account "Content mit viel Berg". Sie freut sich auf deine Story für das BeneMagazin!

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