Diana Kühne: Vom Anwaltssekretariat zur Geschäftsleiterin.
Im Interview sprechen wir mit Diana Kühne-Pasini, Geschäftsführerin der diabetesostschweiz und Absolventin von Bachelor of Arts in Business Administration und Master of Science in Business Management bei Benedict/BVS. Diana erzählt uns von ihrem beruflichen Werdegang, ihrem Arbeitsalltag und den Herausforderungen im Gesundheitswesen. Sie teilt ihre Erfahrungen bei der Weiterbildung bei Benedict/BVS und erklärt, wie sie das erworbene Wissen in ihrer täglichen Arbeit einsetzt. Lesen Sie das gesamte Interview, um mehr über ihre Erfahrungen und zukünftigen Pläne zu erfahren.
Bitte erklären Sie kurz Ihre Funktion und das Unternehmen, in dem Sie tätig sind.
Ich bin Geschäftsführerin der diabetesostschweiz. Die diabetesostschweiz ist das Kompetenzzentrum für Diabetiker in der Ostschweiz. Wir bieten Dienstleistungen wie Fusspflege für Diabetiker, Diabetesberatung, Verkauf von Hiflsmittel für Diabetiker sowie Ernährungsberatung für Diabetiker und Nichtdiabetiker an. Wir sind nebst dem Hauptsitz in St. Gallen an acht weiteren Standorten vertreten. Unser Team umfasst zurzeit 15 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen.
Bitte erklären Sie kurz Ihren beruflichen Werdegang.
Nach einer kaufm. Grundausbildung war ich einige Jahre als Anwaltssekretärin in diversen Kanzleien tätig. Daraufhin folgten ein paar Jahre als Credit und Collection Administrator in einer internationalen Firma, bevor ich dann zur diabetesostschweiz kam. Angefangen als Leitung Administration, kamen diverse Beförderungen bis hin zur Geschäftsführerin, welche Tätigkeit ich nun seit bald sechs Jahre innehabe.
Wie sieht ein typischer Arbeitstag von Ihnen aus?
Es gibt keinen Arbeitstag wie der andere. Was sich jedoch immer wiederholt sind natürlich die Bearbeitung von E-Mails und allfällige Weiterleitung dieser, Austausch mit Mitarbeitern, Sitzungen, Telefongespräche mit Partnern, Aussenstellen und teils auch mit Kunden. Liquiditätsübersicht, Triage von Pendenzen und Projekten resp. Besprechung wo wir stehen, Koordination von Terminen und Krankheitsausfällen von Mitarbeiterinnen, Bearbeitung und Umsetzung von diversen Projekten
Wieso haben Sie sich für eine Weiterbildung bei Benedict entschieden?
Ich habe mich nach Möglichkeiten umgeschaut, ein konsekutives Studium mit einem Abschluss Bachelor of Arts und wenn möglich danach auch einen Master of Science absolvieren zu können, ohne dafür eine Matura zu haben. Ein weiterer Punkt war die internationale Vergleichbarkeit und Anerkennung eines solchen Studiums. Den Master of Science in Englisch zu machen, war eine grosse persönliche Herausforderung, die ich gut gemeistert habe.
Was hat Ihnen an Ihrer Weiterbildung bei Benedict am besten gefallen?
Der Mix aus Front-Unterricht und Teamwork auf einem hohen Niveau. Die Dozenten waren sehr kompetent und fordernd. Zudem habe ich die Kleinklasse im MSc-Studium sowie den Zusammenhalt und den Austausch unter uns Studenten sehr geschätzt. Vom Unterricht konnte ich sehr viel profitieren, da immer Präsenz gefordert war. Dies war sicher auch ein Faktor für einen erfolgreichen Abschluss.
Wie integrieren Sie Inhalte, Methoden und Erkenntnisse aus Ihrem Studium in die Arbeit?
Es stehen mir einfache bis komplexe Methoden zur Verfügung, welches ich zum Beispiel bei Human Ressource-Schwierigkeiten oder bei Ausarbeitung von Bewilligungen, Gesuchen oder Businessmodellen anwenden kann. Das angeeignete Wissen wird fortlaufend und situativ abgerufen und umgesetzt. Aus meiner Sicht unterstreicht das erworbene Wissen und das methodische und konzeptionelle Vorgehen alle unternehmerischen Prozesse enorm.
Wo sehen Sie aktuell die grösste Herausforderung in Ihrem Arbeitsfeld?
Das Gesundheitswesen ist sehr fragile im ständigen Wandel. Veränderungen sind unumgänglich. Die Finanzierung im NPO-Bereich ist ein grosses Thema, auch bei uns. D.h,, die Preise der Hilfsmittel für Diabetiker sinken und die Marge wird immer kleiner. Vor einigen Jahren haben wir sehr gute Margen und Gewinne mit dem Materialverkauf verbuchen können. Das ist heute leider nicht mehr so. Unsere Dienstleistungen werfen nur noch einen kleinen Deckungsbeitrag ab und tragen nur einen sehr kleinen Teil zum Erfolg unseres Unternehmens bei. Auf der strategischen Ebene müssen wir in naher Zukunft einige wichtige Entscheidungen treffen um die Finanzierung zu sichern, damit die diabetesostschweiz noch weitere Jahre erfolgreich tätig sein kann. Einige Projekte sind bereits im Gange.
In welchem Bereich haben Sie vor Ihre Kenntnisse noch zu vertiefen?
Meine Gedanken drehen sich im Moment darum, ob ich den nächsten grossen Schritt, einen PHD, angehen soll. Über die Vertiefungsrichtung müsste ich mir jedoch noch im Klaren werden. Worin wäre ich gerne eine Expertin – hm die Entscheidung ist gar nicht so einfach. Es eilt zum Glück nicht, denn es muss wohlüberlegt sein.
Was nehmen Sie mit – sowohl privat wie auch beruflich aus Ihrer Ausbildung mit?
Bis an seine Grenzen zu gehen und sogar darüber hinaus. Die Willensstärke und den Fokus für die Zielerreichung nicht verlieren und sich den Herausforderungen stellen, auch wenn der Weg etwas holperig sein wird. Der Aufwand lohnt sich. An das erinnere ich mich jeweils, sollten etwas harzige Zeiten sein- auf dem Beruflichen wie auch für den privaten Weg. Ganz nach Parmenides, einem griechischen Philosophen: Ex nihilo nihil fit – von nichts kommt nichts.