Logistik und Supply-Chain-Management im Wandel – das sind die Chancen und Herausforderungen.

Logistik einfach erklärt: Mehr als nur Transport

Beginnen wir mit einer kleinen Definition: Die Logistik gewährleistet die reibungslose Versorgung von Unternehmen, Lieferanten und Kunden mit Rohstoffen, Materialien und Informationen. Ohne eine präzise Koordination der Lieferketten würde schnell Chaos entstehen. Die umfassende Steuerung dieser Prozesse – vom Rohstoffabbau bis zur Lieferung an den Endverbraucher – nennt sich Supply-Chain-Management.

Logistik im Wandel – neue Karrierechancen in einer globalisierten Welt

Angetrieben durch die Dynamik globalisierter Märkte befindet sich die Logistikbranche im stetigen Wachstum, was neue, attraktive Berufschancen ermöglicht. Gerade weil der Bedarf an qualifizierten Fachkräften hoch ist, lohnt sich eine fundierte Aus- oder Weiterbildung. Die BBS/BVS Business-School ist hierbei eine gute Adresse. Zu den praxisnahen Weiterbildungen gehören: 

• Logistikassistent:in 
• Logistikfachfrau/-mann mit eidg. Fachausweis

Supply-Chain-Management vs. Logistik – Wo liegen die Unterschiede?

Häufig wird das Supply-Chain-Management mit der Logistik gleichgesetzt. Es ist jedoch wichtig zu erkennen, dass der Ansatz des Supply-Chain-Managements einen breiteren Fokus hat. Im Gegensatz zur Logistik umfasst Supply-Chain-Management die Einbindung vieler verschiedener Unternehmen entlang der gesamten Wertschöpfungskette, die häufig einen internationalen Charakter hat. Die Logistik hingegen konzentriert sich stärker auf die innerbetrieblichen Prozesse sowie auf die Steuerung der Informations- und Warenflüsse.

Supply-Chain-Management – ein ganzheitlicher Ansatz

Supply-Chain-Management sorgt durch die gezielte Koordination aller Beteiligten entlang der Lieferkette dafür, dass Abläufe auch in einer globalisierten Wirtschaft reibungslos funktionieren und Störungen vermieden werden. Zu den Kernbereichen gehören:

• Koordination aller beteiligten Unternehmen (Lieferanten, Produzenten, Händler und Kunden).
• Optimierung der gesamten Wertschöpfungskette.
• Risikomanagement und Flexibilität in der Lieferkette.
• Nachhaltigkeit und Kostenkontrolle.
• Integration digitaler Technologien.

Logistik – Fokus auf den Warenfluss und die Prozesse

Die Logistik umfasst alle Prozesse rund um den Transport, die Lagerung und die Distribution von Waren innerhalb eines Unternehmens oder zwischen direkten Geschäftspartnern. Ziel ist es, die richtigen Waren zur richtigen Zeit am richtigen Ort in der richtigen Menge bereitzustellen – und das möglichst kosteneffizient und zuverlässig. Die Kernbereiche der Logistik sind:

• Transport (Strasse, Schiene, Luft und Wasser)
• Lagerhaltung und Bestandsmanagement
• Kommissionierung und Verpackung
• Distribution und Zollabwicklungen

Logistikstellen in verschiedenen Branchen – Vielfalt und Chancen

Logistik- und Supply-Chain-Management-Stellen existieren in nahezu allen Branchen, da fast jedes Unternehmen in einen Wertschöpfungsprozess eingebunden ist. Neben spezialisierten Logistikunternehmen suchen auch Produktions- und Fertigungsbetriebe sowie Dienstleistungsunternehmen qualifizierte Fachkräfte für die Lagerwirtschaft, die Materialwirtschaft und die Beschaffung. Der Bedarf an Experten wächst weiterhin durch die zunehmende Globalisierung und die Komplexität der Lieferketten. Ein weiterer wichtiger Tätigkeitsbereich ist die Beratung. Hier bringen spezialisierte Unternehmen ihre Expertise im Supply-Chain-Management ein und eröffnen damit vielfältige, abwechslungsreiche und zukunftsorientierte Berufsperspektiven für Logistik- und Supply-Chain-Manager. In der Schweiz bieten u.a. folgende Unternehmen attraktive Stellen im Bereich der Logistik an:

• Kühne + Nagel (Seefracht, Lufttracht, Landverkehr etc.)
• DHL Global Forwarding (Luftfracht, Seefracht, Strassenfracht, Bahnfracht, Zoll etc.)
• DB Schenker (Landverkehr, Luftfracht, Seefracht, Kontraktlogistik, Lead Logistics, Supply-Chain-Dienstleistungen etc.)
• UPS (Paket- und Logistikdienste)
• Coop (Detail- und Grosshandel)
• Migros (Detailhandel)
• Swiss Post (Brief- und Paketversand)
• Hupac (Bahntransport, alpenquerender Güterverkehr)
• Swiss World Cargo (Luftfracht)

Selbständigkeit in der Logistikbranche

Auch in der Logistik gibt es überraschend viele Möglichkeiten, sich selbstständig zu machen. Zu den häufigsten Geschäftsfeldern gehören:

• Gründung eines Speditions- und Transportunternehmens
• Eröffnung eines Warenlagers
• Unternehmensberater:in im Bereich Logistik und Supply-Chain-Management
• Spezialisierung auf Logistik-IT

Überalterung als Chance für junge, gut ausgebildete Fachkräfte

Mitarbeiter:innen in logistikrelevanten Berufen sind in der Schweiz hauptsächlich zwischen 36 und 45 Jahre alt. Dieser Trend zur Überalterung wird in den kommenden Jahren zur Pensionierung vieler Fachkräfte führen. Dadurch eröffnen sich hervorragende Chancen für junge, gut ausgebildete Fachkräfte. Wer jetzt in die Branche einsteigt, kann von der hohen Nachfrage und attraktiven Karriereperspektiven profitieren.

Voraussetzungen für eine Karriere im Logistikbereich

Die Anforderungen an Fachkräften variieren je nach Unternehmen. Für eine erfolgreiche Karriere in diesem Bereich sind jedoch bestimmte Eigenschaften und Fähigkeiten wichtig:

• Organisationstalent
• Freude am Kundenkontakt
• Sinn für Ordnung
• Gute Merkfähigkeit
• Zuverlässigkeit
• Ausgeprägter Teamgeist
• Hohe Bereitschaft, Verantwortung zu übernehmen
• Freude am Umgang mit technischen Hilfsmitteln
• Selbständigkeit
• Flexibilität
• Fremdsprachenkenntnisse 

Wie verändert die Digitalisierung die Logistikbranche?

Die Digitalisierung beeinflusst die Logistikbranche tiefgreifend und bringt viele Vorteile in der Planung. Viele moderne Logistikunternehmen setzen verstärkt auf digitale Lösungen, sehen jedoch auch Risiken, wie die Sicherstellung der Datensicherheit. Im Bereich der Digitalisierung zeichnen sich vier Hauptgeschäftsmodelle heraus:

• Optimierungs- und Buchungsplattformen bieten eine effizientere und kostengünstigere Transportkoordination und -planung, indem sie die Transportkapazitäten bündeln und so die Frachtkosten senken.
• Frachtführer und Terminalbetreiber nutzen neue Technologien, um eine optimale Auslastung zu erreichen und die Kosten zu senken.
• Supply-Chain-Spezialisten werden künftig mit digitalen Service-Providern zusammenarbeiten, um ihre komplexen Lieferprozesse wettbewerbsfähig zu gestalten.
• Entwicklung neuer Lösungen und Softwareprodukte, um die Erfassung und Auswertung grosser Datenmengen sowie digitale Dienstleistungen in der Logistikbranche zu ermöglichen.

Die Weltpolitik als Herausforderung für die Logistikbranche

Neben technologischen und wirtschaftlichen Veränderungen stellen auch politische Entwicklungen eine Herausforderung für die Logistikbranche dar. Handelskonflikte, neue Zölle und veränderte Freihandelsabkommen zwingen Unternehmen dazu, schnell auf unerwartete Ereignisse zu reagieren und alternative Beschaffungsstrategien zu entwickeln. Weitere Herausforderungen sind protektionistische Massnahmen, die oft zu steigenden Kosten, längeren Transportwegen und einer verstärkten Diversifizierung der Lieferquellen führen. Krisen, wie etwa die Covid-19-Pandemie, haben zusätzlich verdeutlicht, wie verwundbar internationale Lieferketten sein können. Unternehmen setzen daher verstärkt auf resilientere, digitale und nachhaltige Supply-Chain-Strategien, um sich gegen politische und wirtschaftliche Unsicherheiten abzusichern.

Fachkräfte gefragter denn je – Chancen im dynamischen Umfeld

Die eben beschriebenen Konflikte und die fortschreitende Digitalisierung erfordern von Unternehmen eine Anpassung ihrer Strategien. In diesem dynamischen Umfeld sind insbesondere Fachkräfte gefragt, die mit ihrem Wissen dazu beitragen, Lieferketten widerstandsfähiger und effizienter zu gestalten.