Serie: Sprachen lernen (1. Teil) – Sprachen lernen ist Fitness fürs Gehirn.

Fitness beginnt im Kopf. Wer sein Gehirn trainiert, ist nicht nur im Alltag schneller im Denken, sondern schützt sich selbst auch vor den Folgen des Alterungsprozesses. Das bedeutet natürlich nicht, dass du deinen Körper vernachlässigen solltest, denn als Mensch bist du ein Gesamtkunstwerk.

Sprachen lernen ist Fitness fürs Gehirn

Kopf und Körper sind eine Einheit, auch wenn das oftmals ignoriert wird. Alles, was Dein Körper lernt, beispielsweise ein Instrument zu spielen oder Choreografien zu tanzen, wird durch oftmalige Wiederholung auch auf der Gehirnrinde sichtbar. Genauso verhält es sich mit allem, was du geistig lernst, wie zum Beispiel Sprachen. Lernen erschafft neue Pfade im Gehirn und zwar in jedem Alter. Man nennt das Neuronale Plastizität.

Stell dir dein Gehirn wie eine Landkarte vor. Wege entstehen nur dann, wenn sie begangen oder befahren werden. Je öfter sie benützt werden, desto tiefer und deutlicher werden sie. Bleiben sie ungenutzt, verschwinden sie im Laufe der Zeit wieder. Genau das passiert auch in deinem Gehirn: Was du lernst, übst und wiederholst, bleibt dir erhalten und wird als Gehirnwindung sichtbar. Je öfter du diesen Pfad einschlägst, desto grösser ist die Chance, das erlernte Wissen zum Teil deines Selbstverständnisses werden zu lassen.

So lernt unser Gehirn: Die Kraft der Wiederholung und ihre Auswirkungen

Neuronale Plastizität entsteht durch wiederholte synaptische Verschaltung. Synapsen sind für die „Feuerwerke“ in deinem Gehirn verantwortlich, das ständig unter Strom steht. Die Milliarden von Nervenzellen, die dein Gehirn und deinen Körper verbinden, tauschen pausenlos Informationen aus. Jede Zelle besteht aus Zellkern, Zellkörper, Axon und Dendriten. Axone sind die Sender von Informationen, Dendrite die Empfänger. Der Punkt, an welchem Sender und Empfänger sich zum Nachrichtenaustausch treffen, nennt sich Synaptischer Spalt. Der Moment, in dem genug Energie entsteht, die Information weiterzuleiten, ist die Synapse. Eine Synapse ist also kein „Ding“ an sich, sondern nur eine Möglichkeit.

Bildgebende Verfahren machen sichtbar, ob die Möglichkeit zur Wirklichkeit geworden ist. Wenn eine synaptische Verschaltung erfolgreich ist, sieht das aus, wie ein Blitzlicht. Wenn dieses Blitzlicht an genau dieser Stelle wieder und wieder erstrahlt, wird die Verbindung stabil und abrufbar. Der Weg ist entstanden und wird durch wiederholte Nutzung immer tiefer. Wir nennen diesen Prozess Lernen. Hirn-Fitness ist also nichts anderes, als neue Wege zu schaffen und diese zu begehen. Eine wunderbare Methode dazu ist Fremdsprachen lernen. Damit schützt du dein Gehirn nicht nur vor dem Altern, du eröffnest dir selbst neue Welten, die dir einstmals fremde Kulturen vertraut machen können.


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