Eidgenössisches Fähigkeitszeugnis – Teil 2 aus unserer Serie der Diplome.

Wie weiter? Diese Frage stellen sich alle Abgänger:innen der obligatorischen Schulzeit. Die meisten Jugendlichen entscheiden sich für eine Berufslehre, die mit dem eidgenössischen Fähigkeitszeugnis abgeschlossen wird. In unserer Serie der Diplome haben wir uns diesen Abschluss genauer unter die Lupe genommen.

Das eidgenössische Fähigkeitszeugnis als Fundament

Nachdem wir den ersten Teil unserer Serie der Diplome dem eidgenössischen Fachausweis gewidmet hatten, wenden wir uns in Teil 2 dem eidg. Fähigkeitszeugnis (EFZ) zu. Das EFZ gilt als Grundlage für das spätere Ablegen einer Berufsprüfung BP (z.B. Marketingfachleute) und einer Höheren Fachprüfung HFP (z.B. Marketingleiter:innen).

Das eidg. Fähigkeitszeugnis als Start in die Berufswelt

Das eidgenössische Fähigkeitszeugnis (EFZ) erlangt man im Rahmen einer drei- oder vierjährigen beruflichen Grundbildung. Wer diese erfolgreich abschliesst, besitzt danach alle Qualifikationen, um den erlernten Beruf selbständig und professionell auszuüben. Mit einem EFZ in der Tasche sind die Jugendlichen also bestens auf die Anforderungen des Arbeitsmarktes gerüstet. Das EFZ kann wie folgt erlangt werden:

  • Duale berufliche Grundbildung (konventionelle Berufslehre in einem Betrieb); 91 % der Lernenden wählen diese Option.
  • Schulisch organisierte berufliche Grundbildung (z.B. an der Benedict Schule); 9 % der Lernenden gehen diesen Weg.

Das eidgenössische Fähigkeitszeugnis stellt nicht nur einen wesentlichen Schritt in der persönlichen Entwicklung junger Menschen dar, sondern trägt auch dazu bei, dass es nicht zu einem Fachkräftemangel kommt. In der Schweiz gibt es übrigens rund 230 anerkannte Berufe mit EFZ.

Nach der obligatorischen Schulzeit heisst es, die Weichen zu stellen

Der Abschluss der obligatorischen Schulzeit ist für die Jugendlichen ein wichtiger Pfeiler in ihrem Leben. Denn mit dem Wechsel von der Sekundarstufe I in die Sekundarstufe II werden die beruflichen Weichen gestellt. Je nach Abschlussnoten stehen den Schüler:innen nach der obligatorischen Schule nebst der Berufslehre auch die Fachmittelschule, die gymnasiale Maturitätsschule oder das 10. Schuljahr zur Auswahl. Schulisch schwächere Schüler:innen können nach der obligatorischen Schule auch das zweijährige EBA (eidg. Berufsattest) erwerben. Hier liegt der Fokus auf der beruflichen Praxis.

Grafik: Schweizer Bildungssystem (eigene Darstellung).

Die Berufslehre ist immer noch die Nummer 1

Der meist begangene Weg nach der Sekundarstufe I ist die Berufslehre, die mit dem eidgenössischen Fähigkeitszeugnis (EFZ) abgeschlossen wird. Gemäss dem "Nahtstellenbarometer" des SBIF entscheiden sich 46 Prozent der Jugendlichen für diesen Weg, 36 Prozent beginnen eine Maturitätsschule und 9 Prozent absolvieren ein Brückenangebot. Zu den Brückenangeboten gehört das 10. Schuljahr, das oft von Schüler:innen absolviert wird, die aufgrund von Wissenslücken Mühe bei der Lehrstellensuche haben.

Berufswahl als grosse Challenge

Der Weg zum eidgenössischen Fähigkeitszeugnis startet bereits während der obligatorischen Grundschule mit der Frage nach dem Berufswunsch. Welchen Beruf die Schüler:innen schlussendlich erlernen, hängt von den eigenen Interessen, der schulischen Leistung und nicht zuletzt auch vom Lehrstellenangebot auf dem Arbeitsmarkt ab. Heutzutage verlangen viele Lehrbetriebe einen Multicheck®, der die Fähigkeiten der Bewerberinnen und Bewerbern abbildet. Wer beispielsweise eine Lehrstelle im Bereich der Informatik sucht und beim Multicheck® im logischen Denken schlecht abschneidet, wird es schwieriger haben, eine entsprechende Lehrstelle zu finden. Folglich kann sich in diesem Fall das 10. Schuljahr mit Fokus Informatik lohnen.

Keine Lehrstelle? Kein Problem!

Heute gibt es viele Möglichkeiten, einen Abschluss erst beim zweiten Anlauf zu erlangen. Wegen einer verpassten Chance muss also niemand mehr den Karrieretraum an den Nagel hängen. Wie bereits erwähnt, kann das eidgenössische Fähigkeitszeugnis nicht nur über den konventionellen Weg, also der Berufslehre, erworben werden, sondern auch über die «schulisch organisierte berufliche Grundbildung». Die Benedict Schule bietet diese Alternative für insgesamt fünf Grundbildungen mit EFZ an. Auch Erwachsene, die bereits einen Beruf erlernt haben und umsteigen wollen, können in verkürzter Zeit einen EFZ erwerben.

Grundbildungen bei Benedict

Kauffrau mit EFZ / Kaufmann mit EFZ («KV-Lehre», 3 Jahre)

Informatiker:in mit EFZ; Schwerpunkt Applikations- oder Plattformentwicklung («Informatiklehre», 4 Jahre)

Informatiker:in mit EFZ für Berufsumsteiger («Informatiklehre für Erwachsene», 2 Jahre)

ICT-Fachfrau mit EFZ / ICT-Fachmann mit EFZ («ICT-Lehre», 3 Jahre)

Med. Praxisassistent:in mit EFZ («MPA-Lehre», 3 Jahre)

Selber Abschluss und selbe Chancen auf dem Arbeitsmarkt

Egal, ob Berufslehre oder schulisch organisierte berufliche Grundbildung, der Abschluss bleibt derselbe. Entsprechend werden auch dieselben Fächer unterrichtet und wie bei der Berufslehre ist auch die Berufspraxis fester Bestandteil der Grundbildung. Diese erwerben die Auszubildenden an der Benedict Schule in Form eines bezahlten Vollzeitpraktikums in einem Unternehmen. Je nach Grundbildung dauert dieses ein oder zwei Jahre und wird in den letzten Semestern der Grundbildung absolviert. Ganz nach dem Motto: Erst Schule, dann Praxis.

“Viele Lernende der Grundbildung kommen direkt aus der Sekundarstufe und haben keine Lehrstelle im Informatikbereich gefunden. An der Benedict Schule finden sie eine gleichwertige Alternative, die ebenfalls mit dem EFZ abgeschlossen wird.”

Mubekir Redzepi, Dozent der Informatikgrundbildung an der Benedict Schule in Luzern.

Benefits der Grundbildung an der Benedict Schule

Die Grundbildung an der Benedict Schule bietet zahlreiche Vorteile, die junge Menschen optimal auf das Berufsleben vorbereiten. Ein wesentlicher Aspekt ist die hohe Qualität der Ausbildung, die darauf abzielt, den Schülerinnen und Schülern nicht nur Fachwissen, sondern auch praktische Fähigkeiten zu vermitteln. Dies stellt sicher, dass die Lernenden auf die Anforderungen ihres zukünftigen Berufsfeldes vorbereitet sind. Darüber hinaus erleichtert die Benedict Schule den Prozess der Praktikumssuche. Durch ein umfangreiches Netzwerk an Unternehmen, mittels professionellen Bewerbungscoachings inklusive kostenloser CV-Fotoshootings, Bewerbungs-Coachings und Speed-Recruitings erhalten die Schüler:innen wertvolle Unterstützung bei der Praktikumssuche.

Weiterbildungen nach dem eidgenössischen Fähigkeitszeugnis

Wer das eidgenössische Fähigkeitszeugnis erworben hat, hat danach viele Möglichkeiten, sich weiterzubilden. Meist startet die Weiterbildungsreise mit der Berufsmaturität BM2, die wiederum Türöffner für Weiterbildungen auf Tertiärstufe ist (siehe Grafik 1). Auf dieser Stufe kann beispielsweise ein eidgenössischer Fachausweis erlangt werden. Bildungsgänge, die auf diese eidgenössische Berufsprüfung vorbereiten, unterstützt der Bund finanziell. Die BVS/BBS Business-School bietet zahlreiche dieser Bildungsgänge an:

und viele mehr.

Kurz und bündig

Fassen wir kurz die wichtigsten Punkte zusammen, die du zum eidgenössischen Fähigkeitszeugnis (EFZ) wissen solltest:

  • Das EFZ ermöglicht dir den Einstieg in die Arbeitswelt.
  • Du erlangst das EFZ über eine Berufslehre oder Grundbildung (z.B. bei Benedict).
  • Sowohl die Grundbildung als auch die Berufslehre beinhaltet nebst dem schulischen Unterricht die Praxis in einem Unternehmen.
  • Mit dem EFZ kannst du dich gezielt weiterbilden und aufsteigen.

Mit einem eidgenössisches Fähigkeitszeugnis bist du dazu qualifiziert, deinen erlernten Beruf selbständig und professionell auszuüben. Dass deine Chancen auf dem Arbeitsmarkt massiv höher sind, als ohne Abschluss, versteht sich von selbst.

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