So wirst du auch ohne MPA-Lehre medizinische Praxisassistentin.

Medizinische Fachkräfte sind immer gefragt – und zwar nicht nur Ärztinnen und Ärzte. Auch als qualifizierte medizinische Praxisassistentin steht dir eine Welt voller Möglichkeiten offen. Entdecke, wie du auch ohne klassische MPA-Lehre in diesen spannenden Beruf einsteigst und dein eidgenössisches Fähigkeitszeugnis erlangst.

 

Kurz & bündig

  • MPA: Medizinische Praxisassistent:in
  • Karriere: Die MPA-Ausbildung bietet gute Berufsaussichten.
  • Aufgaben: Praxisorganisation, Sprechstundenassistenz, Labor.
  • Dauer: 3 Jahre inkl. bezahltes Praktikum.
  • Abschluss: Eidgenössisches Fähigkeitszeugnis (EFZ).
  • Weiterbildungsmöglichkeiten: Dipl. Chefarztsekretär:in, Dipl. Praxisleiter:in.
  • Arbeitsmarkt: Hohe Nachfrage. 
  • Lohn: Einstiegsgehalt 4'000-5'000 Franken im Monat.

Traumberuf MPA

Wusstest du, dass die MPA-Ausbildung zu den beliebtesten Lehrberufen gehört? Kein Wunder, schliesslich bist du als medizinische Praxisassistentin in Arztpraxen unverzichtbar. Überdies gibt's viele Orte, wo dein Können gefragt ist. Beispielsweise in Arztpraxen, Kliniken, Gesundheitszentren oder medizinischen Laboren. Was den Beruf besonders spannend macht, ist die Kombination aus medizinischem Fachwissen, administrativen Fähigkeiten und Einfühlungsvermögen. Kurzum, als MPA hast du einen verantwortungsvollen und abwechslungsreichen Job.

Deine Aufgaben und Kompetenzen als MPA

Praxisorganisation

  • Telefon bedienen.

  • Sprechstunden organisieren.

  • Patienten empfangen.

  • Patientenkartei führen.

  • Korrespondenz erledigen.

  • Abrechnungswesen mit Krankenkassen, Versicherungen und Privatpatienten.

  • Zahlungsverkehr, Kassabuch und Mahnwesen führen.

  • Bestand von Verbrauchsmaterialien koordinieren.

Sprechstundenassistenz

  • Patienten für die Untersuchungen vorbereiten.
  • Utensilien für diagnostische und therapeutische Eingriffe vorbereiten.
  • Ärzteschaft bei ihren Tätigkeiten assistieren.
  • Verbände anlegen.
  • Injektionen machen.
  • Medizinische Instrumente sterilisieren.
  • Medizinische Apparate bedienen.
  • Erste Hilfe bei Notfällen.
  • Röntgen.

Medizinisches Labor

  • Diverse Untersuchungen (Blut, Urin etc.).
  • Mikrobiologische Untersuchungen.
  • Klinisch-chemische Analysen.

Berufslehre oder schulische Ausbildung mit Praktikum? Dein Weg zum EFZ

Du kannst die Ausbildung entweder in Form einer Berufslehre oder einer schulischen Grundbildung absolvieren. Nicht wenige entscheiden sich für den zweiten Weg. Beispielsweise, weil sie keine freie Lehrstelle finden oder weil sie den Aufbau der Ausbildung bevorzugen. Also ganz nach dem Motto «erst Schule, dann bezahltes Praktikum». Wie bei der Berufslehre erlangst du nach der Ausbildung das eidgenössische Fähigkeitszeugnis (EFZ). Somit sind beide Ausbildungswege gleichwertig und die Chancen auf dem Arbeitsmarkt dieselben.

Aufbau der MPA-Grundbildung

Die Grundbildung wird in St. Gallen durchgeführt und dauert wie bei der Berufslehre drei Jahre. In den ersten beiden Jahren besuchst du die Schule und lernst das fachliche Wissen. Im letzten Jahr machst du ein Praktikum. Da die Schule mit Laborräumen und Röntgengeräten ausgestattet ist, lernst du viele praktische Tätigkeiten von Grund auf.

 

Kursinhalte

  • Naturwissenschaft (Physik, Chemie, Mathematik)
  • Medizinische Assistenz mit Nothelfer- und Herzmassagekurs
  • Kommunikation
  • Psychologische Gesprächsführung
  • Labordiagnostik und bildgebende Diagnostik
  • Anatomie, Biologie, Krankheitskunde
  • Medizinische Terminologie
  • Informatik und Textverarbeitung
  • Praxisadministration
  • Deutsch und Englisch
  • Sportunterricht

Bezahltes Praktikum als Teil der Ausbildung

Um dein Wissen in der Praxis anzuwenden, absolvierst du im dritten Jahr ein Vollzeitpraktikum. Zum Beispiel in einer Arztpraxis, einem Spital oder einem Gesundheitszentrum. Nachdem du das Qualifikationsverfahren bestanden hast, erhältst du das eidgenössische Fähigkeitszeugnis und bist fit für den Einstieg in den Beruf. Das Qualifikationsverfahren beinhaltet schriftliche, mündliche und praktische Teile in den folgenden Bereichen:

  • Organisieren und Administrieren der medizinischen Praxis.
  • Assistieren in der medizinischen Sprechstunde.
  • Durchführen von diagnostischen Massnahmen.
  • Laboruntersuchungen.
  • Bildgebende Diagnostik.
  • Therapeutische Massnahmen.

Zulassung Ausbildung

Grundvoraussetzung für die Aufnahme Ausbildung ist der Abschluss der obligatorischen Schule. Wenn du gute Abschlussnoten in Deutsch, Naturwissenschaften und Mathematik mitbringst, fällt dir die Ausbildung bestimmt leichter. Um die Eignung zu klären, führt die Benedict Schule mit den Interessenten ein persönliches Gespräch durch. Auch eine kostenlose Standortbestimmung wird den angehenden Lernenden angeboten. 

Weiterbildungsmöglichkeiten und Karriereperspektiven

Mit einem Beruf im Medizin- und Gesundheitsbereich hast du sehr gute Zukunftsperspektiven. Entsprechend schnell eröffnen sich dir nach deinem Abschluss verschiedene Karrierewege. So kannst du beispielsweise deine Kenntnisse weiterentwickeln, indem du dich auf einen Fachbereich fokussierst. Oder du kannst dich auf dem schulischen Weg weiterbilden. Folgende berufsbegleitende Weiterbildungen bieten sich an:

Egal für welche Weiterbildung du dich entscheidest, grundsätzlich gilt wie für jeden Beruf: Je mehr Praxiserfahrung und Zertifikate du vorweisen kannst, desto mehr Verantwortung kannst du im Job übernehmen.

Arbeitsmarkt und Lohn

Da der Bedarf an qualifizierten Fachkräften im medizinischen Bereich kontinuierlich steigt, findest du als MPA vielversprechende Stellen. Die Gehälter variieren je nach Kanton, Erfahrung und Position. Durchschnittlich liegt der Einstiegslohn zwischen 4’000 und 5’000 Franken pro Monat.

Treffen folgende Aussagen auf dich zu? Dann bist du wie gemacht für den Beruf als MPA!

  • Du hast Freude am Kontakt mit Menschen.
  • Du kannst dich in Menschen einfühlen. 
  • Du bist ein Teamplayer.
  • Du erledigst gerne administrative Arbeiten.
  • Du bist dienstleistungsorientiert.
  • Du bist ein Organisationstalent.
  • Du führst auch gerne praktische Arbeiten aus.
  • Du legst Wert auf Sauberkeit und Hygiene.
  • Du arbeitest präzise.
  • Auf dich ist Verlass.
  • Du übernimmst gerne Verantwortung.
  • Du bist nicht überempfindlich gegenüber Arzneimitteln und chemischen Lösungen.
  • Du bist diskret und hältst dich an die ärztliche Schweigepflicht.
  • Du setzt gerne deine Fremdsprachenkenntnisse ein.
Eine medizinische Praxisassistentin (MPA) übt in einer Praxis ihren Beruf aus.

Keine MPA-Lehre? Kein Problem.

Beratung vereinbaren

Autor:in

Julia Martinez

Julia arbeitet seit Februar 2022 als Content Creator an der Benedict Schule in Zürich. Nach ihrem Masterstudium der Publizistikwissenschaft und beruflichen Boxenstopps in den Bereichen Video, Text und Fotografie gab sie 2017 dem Beruf als Texterin das Ja-Wort. Als Influencer without Followers teilt sie auf ihrem Instagram-Account "Content mit viel Berg". Sie freut sich auf deine Story für das BeneMagazin!

Alle Artikel von Julia